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Das Christentum
Das Christentum entstand unmittelbar aus dem Judentum. Das Alte Testament war bis zur Fertigstellung den Neuen Testaments ebenfalls die alleinige Grundlage der Christen. Aus dem Judentum wurde die Lehre übernommen, dass es einen Gott gibt, der als Schöpfer und Erhalter des Universums gilt. Dem christlichen Gott werden die Attribute Allmacht, Allwissenheit, Güte, Liebe, Ewigkeit, Unveränderlichkeit und Unendlichkeit zugeschrieben. Die von Gott nach seinem Abbild geschaffenen Menschen leben mit Gott in einem Bund. Der Mensch der Gott liebt und ehrt und seine Gebote befolgt, wird nach dem Tod auf Erden in den Himmel auffahren und dort in Frieden leben.
Der Unterschied zum Judentum besteht in der
christlichen Anerkennung der 'Dreieinigkeit' Gottes. Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit oder
Trinität ist die christliche Lehre von der Dreiheit der gleich großen
Personen Vater, Sohn Jesus und Heiliger Geist in der
Einheit des "göttlichen Wesens".
Die bei der
Definition der Dreieinigkeit Gottes verwendeten Begriffe kommen in der Bibel
nicht vor und wurden erst viel später geschaffen und Zusammenkünften (Konzilen
etc.) der christlichen Gruppen festgelegt.
Noch im zweiten Jahrhundert galt, entgegen der Trinitätslehre, Jesus als
dem Vater Gott untergeordnet. Man hielt Jesus nicht für mächtiger als den Vater,
sondern geringer an Macht. Der Heilige Geist wurde wie der Sohn genau so dem
Vater untergeordnet. Im 2. und 3. Jahrhundert gab es unterschiedliche
Ansätze die Beziehungen zwischen Vater und Sohn theologisch zu formulieren.
Extremansichten wie der Adoptionismus (Jesus wurde bei der Taufe von Gott
adoptiert) und modalistischer Monarchianismus (der Vater und der Sohn
sind Erscheinungsformen des gleichen Gottes), existierten anfangs neben der
Trinität.
Im 1. Konzil von
Nicäa/Nizäa (325) wurde von den Kirchvätern die Dreifaltigkeitslehre festgeschrieben
und Jesus als der Sohn Gottes festgelegt. "Wir glauben an einen Gott
... und an den einen Herrn Jesus Christus, den Sohn Gottes, der als
Einziggeborener aus dem Vater gezeugt ist ... und an den Heiligen Geist.
Andere Ansichten wurden nun als Irrglaube dargestellt und verdammt. Initiator
des 1. Konzils von Nicäa war der römische Kaiser Konstantin I., der das
Christentum als Religion des Römischen Staates festschreiben wollte.
Konstantin erhoffte sich von der Förderung des Christentums ein stabilisierendes Element und
Religionsfrieden für die eben erst gewonnene Einheit seines römischen Reiches.
Konstantin sorgte auch dafür, dass Elemente aus anderen Glaubensrichtungen in das
Christentum überführt wurden, damit es den Anhängern aus anderen Religionen
leichter fiel in das Christentum zu konvertieren (z.B.
Festlegung der Geburt Jesus -> Weihnachtsfest auf den 25. Dezember, wo er den
heidnischen Feiertag Jul/Jol -> Winterfest der Germanen / Vergötterung der Sonne
verdrängte).
Die Anzahl der Christen wuchs durch die Maßnahmen Konstantins jedoch nicht
schneller an als zuvor. Die Christen wurden jetzt nur nicht mehr verfolgt und
konnten durch die staatliche Anerkennung ihre Strukturen festigen.
Da es nach dem Konzil von Nicäa immer noch zu Unstimmigkeiten zwischen den Anhängern des Arianismus und den übrigen Kirchenvertretern kam, wurde im Jahr 381 das 1. Konzil von Konstantinopel einberufen, um den arianischen Streit beizulegen. Dort wurde der Teil bezüglich des Heiligen Geistes genauer definiert: "Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten."
Im Jahr 391 erhob Kaiser Theodosius I. das Christentum zur Staatsreligion. Hohe Beamtenposten wurden von christlichen Würdenträgern besetzt. Die einst verfolgte Minderheit im Römischen Reich, bekämpfte nun als juristisch-bürokratische und mächtige Großorganisation das Heidentum.
Unterschied zwischen Dreieinigkeit und Dreifaltigkeit: Das blau dargestellte Dreiblatt soll der dreigliedrigen Ausfaltung der Aspekte Gottes darstellen: die Dreifaltigkeit. Das nach unten zeigende Blatt symbolisiert Jesus als "Ausfaltung" aus dem Wesen Gottes, somit als "Ausdruck Gottes" auf Erden. Im türkisen Dreipass mit Kreisen dagegen, deren Berührungspunkte mit dem gemeinsamen Umkreis ein gleichseitiges Dreieck bilden, sollen die sich gegenseitig umfassenden Aspekte des Gottesbegriffes der Dreieinigkeit dargestellt sein. Umgangssprachlich wird zwischen Dreieinigkeit (Dreipass) und Dreifaltigkeit (Dreiblatt) meist nicht unterschieden, obwohl es theologische Diskussionen um den Unterschied der beiden Begriffe gibt. Diese Ornamente werden oft in Kirchenfenstern abgebildet. |
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Göttliche Triaden d.h. drei verschiedene, zusammengehörende Gottheiten bestehend aus Vater, Mutter und Kind sind aus den meisten Mythologien bekannt (röm: Jupiter, Minerva und Juno; ägypt: Osiris, Isis und Horus). Das semitische Wort für 'Geist' ist 'feminin' (hebräisch/aramäisch: רוח, ruach).
Im Mittelpunkt des christlichen Glaubens steht wie oben beschrieben Jesus (Christus, Josua, Johosua) als der gleichberechtigte Sohn Gottes. Vor diesem Hintergrund versuche ich die historische Person Jesus objektiv zu beschreiben und im Laufe der Zeit hinzu gedichtete Merkmale wegzulassen.
Jesus
Jesus war der älteste Sohn von Joseph und Maria (vergl.
Bibel, Markus, 6,1.3). Joseph glaubte, dass Jesus unehelich gezeugt worden sei,
bis ein Engel ihm den wahren Grund erklärt habe (vergl. Bibel, Matthäus
1,19.20). Auch einige Stellen des jüdischen Talmud stellen Jesus als uneheliches
Kind dar. Der Historiker Gerd Lüdemann greift diese gewagte These auf und vermutet ein
Römer habe Maria vergewaltigt. Daraus erklärt er sich, dass Jesus als „Sohn der
Maria“ anstelle des üblichen „Joschua ben Joseph“ genannt wurde.
Sein
Geburtsjahr wird nach Julius Sextus Africanus im Jahr 2 v.Chr., nach Anianus für
das Jahr 9 n.Chr. errechnet. Heutige Vermutungen schwanken zwischen beiden
Angaben.
Jesus hatte vier Brüder (Jakobus, Joses, Judas und Simon) und mehrere Schwestern (vergl. Bibel, Markus 6,3). Die Geburt in einem Stall in Bethlehem, sowie die Flucht nach Ägypten usw. sind eher Legenden und entbehren einer historischen Belegbarkeit. Es wird davon ausgegangen, dass das Neue Testament mit der Jesus' Geburt in Bethlehem angereichert wurde, damit die Aussage aus dem Alten Testament stimmt, dass der Messias aus dem Ort Bethlehem hervorgehen würde.
Joseph war Bauhandwerker (Tekton) und lebte mit seiner Familie in Nazareth/Galiläa.
Sein Sohn Jesus scheint in Nazareth sein Handwerk erlernt und ausgeübt zu haben.
Hinweise auf bauhandwerkliche Kenntnisse finden sich in der Bibel z.B. als Jesus
in einer Erzählung von einem Stein berichtet, den die Bauleute verworfen haben
und letztendlich zum Eckstein wird.
In Nazareth werden zu Jesus Zeiten laut
Ausgrabungen etwa 200 Einwohner gelebt haben. Das Dorf unterhielt aber bereits eine kleine
private Synagoge. Jesus wird demnach in einer frommen jüdischen Umgebung
aufgewachsen sein. Wie damals üblich, wird Jesus zu den großen Wallfahrtsfesten
nach Jerusalem gepilgert sein (vergl. Bibel, Lukas 2,41) und sich frühzeitig mit
religiösen Fragen auseinandergesetzt haben müssen. Da zu einer Synagoge auch
eine Elementarschule gehörte, wird er wie alle seiner Stammesgenossen im Lesen
der Hebräischen Bibel unterwiesen worden sein (vergl. Bibel, Lukas 4,16).
Einige Juden glaubten zur dieser Zeit an ein bevorstehendes Weltuntergangszenario für
die Jahre 27/28 n.Chr. Es muss davon ausgegangen werden, dass auch Jesus
früh ein Anhänger dieser Lehre war. Dies würde erklären, dass er wie viele seiner
Stammesgenossen zu Johannes dem Täufer pilgerte, sich seine Lehren anhörte
und sich taufen ließen.
Der Priestersohn Jochanan ben Sacharja, genannt Johannes der Täufer,
bestritt in seinen Lehren, dass das jüdische Volk allein durch seine Erwählung
durch Gott das Himmelreich sicher wäre. Johannes verkündete, dass Gott den Juden
durch ihn eine letzte Chance zur Buße geben würde, bevor das letzte Gericht
anstehe. Die Juden sollten sich durch ihn mit dem Wasser des Jordan taufen
lassen, um die Vergebung der Sünden zu erlangen (verg. Bibel, Markus 1,4-5).
Diese Verkündung bedeutete für den Großteil der Juden ein skandalöses Verhalten
und sorgte für viel Aufsehen. Johannes unterhielt zur Unterstützung seiner
Arbeit einen engeren Jüngerkreis, der auch seine Überlieferungen bewahrte (siehe
Bibel, Markus 2,18). Johannes verkündete einen Messias/Erlöser als letzten
Gottesboten gemäß des 'Buches Daniel' in Gestalt eines Richters (siehe Bibel,
Daniel, 7,13(14 u.26)).
Wie lange Jesus bei Johannes dem Täufer verbracht hatte ist ungeklärt. Eventuell
lernte er bei Johannes die Brüder Simon (gen. Petrus) und Andreas kennen und warb sie ihm
als Jünger ab
(vergl. Bibel, Johannes 1,35–42). Nach der
Begegnung mit Johannes dem Täufer kehrte er nach Galiläa zurück und
lehrte selbst die frohe Botschaft von dem bevorstehenden Gottesgericht. Mit dem
Unterschied, dass er die Lehre von Johannes dem Täufer aufgriff und weiterführte
und sich für den prophezeiten Messias einsetzte. Jesus war zu dieser Zeit etwa
30 Jahre alt (vergl. Bibel, Lukas 3,23).
Jesus sammelte nun selbst einen Jüngerkreis um sich, die er mit seinen und den Lehren Johannes des Täufers vertraut machte und wanderte mit diesen erwählten 12 Jüngern (Simon (gen. Petrus), Jakobus (Sohn des Zebedäus), Johannes, Andreas, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus (Sohn des Alphäus), Thaddäus, Simon (Kananäus) und Judas) und weiteren 70 Männern und Frauen (erweiterter Jüngerkreis) in die angrenzenden Gebieten Galiläas und verkündete den dort lebenden Menschen seine Überzeugungen. Jesus kümmerte sich hauptsächlich um das einfache Volk Galiläas (vergl. Bibel, Matthäus 11,28) und stellte ihnen nach einem mühseligem Leben auf Erden eine Entschädigung im Jenseits in Aussicht. Aufgrund seiner offensichtlich besonderen Gabe der Erklärung, gepaart mit fundiertem Wissen der Schriften, überzeugte er viele Menschen von seinen Glaubensvorstellungen. Seine gesamte öffentliche Tätigkeit wird zwischen einem und höchstens drei Jahren gedauert haben. Dies ist für die tief greifende Wirkung die seine Lehren erzeugt haben ein beachtlich kurzer Zeitraum.
Eine sehr gewagte These im Leben Jesus ist die, dass Jesus verheiratet gewesen sein soll. Zeugnis dieser Vermutung ist die Hochzeit in Kana(an) (vergl. Bibel, Johannes, 2,1-12). Einige Bibelforscher gehen davon aus, dass es sich bei den Beschreibungen um die eigene Hochzeit Jesus gehandelt haben soll, da er in der Erzählung als Hausherr und Bräutigam agiert und sich um die Versorgung der Gäste kümmerte. Als Frau des Jesus wird Maria Magdalene (auch Maria Magdalena Maria aus Magdala; Bibel, Matthäus 27, 56.61; Matthäus 28,1-9; Markus 15,40.47; Markus 16,1.9, Lukas 8,2; Lukas 24,10; Johannes 19,25; Johannes 20, 1.11.16.18) gesehen, die ihn Zeit seines Wirkens bis zum Tod begleitet hat und der er nach seiner Auferstehung von den Toten als erstes begegnet sein soll. Falls er ein ausgebildeter Rabbi war, wäre er laut Mischnah zur Ehe verpflichtet gewesen. Da er dem Verkünden des Reiches Gottes Vorrang vor allen weltlichen Bindungen gab (vergl. Bibel, Matthäus 6,33), kann er unverheiratet und sexuell enthaltsam umhergezogen sein.
Die Erfolge die Jesus bei seinen Verkündigungen erzielte, waren den altjüdischen Schriftgelehrten, Sadduzäern, Pharisäern und auch den Römern natürlich ein Dorn im Auge. Sie fürchteten den Einfluss auf das einfache jüdische Volk zu verlieren und mussten schnell handeln. Als Jesus zum Pessachfest nach Jerusalem pilgerte, wurde er gefangen genommen. Die Festnahme des Jesus schien aus politischen und religiösen Gründen notwendig geworden sein. Sein Auftreten im Tempelbezirk hätte einen Volksaufstand beim bevorstehenden Passahfest auslösen können. Das hätte unvermeidlich das Eingreifen der Römer, blutigen Kampf und das Ende der religiösen Autonomie Israels provoziert. Unter der Beschuldigung Falschprophetie begangen zu haben, wurde ihm unter dem römischen Prokurator Pontius Pilatus (Amtszeit zwischen 26 bis 36 n.Chr.) der Prozess gemacht und zum damals gängigen Tod am Kreuz verurteilt. Nach allen Evangelien verurteilte Pilatus Jesus als „König der Juden“, wie es auf der Kreuztafel in Lateinisch, Griechisch und Hebräisch vermerkt wurde, die wie bei Römern üblich, den Grund des Todesurteils angab (vergl. Bibel, Johannes 19,19). Demnach hielt Pilatus Jesus für einen Rebellenanführer, der Israels Hoffnung auf Befreiung von der Fremdherrschaft bestärkte. Er wollte gegen alle rebellischen Juden ein Exempel statuieren. Denn ein Messiasanspruch war nach römischem Recht Hochverrat, Anstiftung zum Aufstand oder bereits selbst staatsfeindlicher Aufruhr.
Zum Todestag des Jesus gibt es mehrere Versionen. Da laut Bibel sich zum Tod Jesus am Tag eine Sonnenfinsternis ereignet haben soll (Bibel, Matthäus 27, 45; Markus 16,33), kommt der 07.April 30 oder der 3.April 33 in Betracht. Der 07.April war ein 'dies nefastus' an dem nach römischen Recht keine Gerichtsverhandlung stattfinden durfte. Verbleibt demnach nur Freitag der 3.April 33.
Am dritten Tag nach seinem Tod soll Jesus wiederauferstanden sein, sich einigen seiner Getreuen gezeigt haben und anschließend zu Gott in den Himmel aufgefahren sein.
Glauben
Die Christen glauben an :
Die Glaubensrichtungen
Seit der Begründung der christlichen Lehre haben sich im Laufe der Zeit verschiedene Glaubensrichtungen entwickelt. Durch Anklicken der nachfolgenden Begriffe können Sie näheres zu den verschiedenen Kirchen erfahren:
Übrigens ...
Das Wort 'Gott' stammt aus dem germanischen
Sprachgebrauch. Bezeichnungen sind mittelhochdeutsch/ althochdeutsch 'Got',
gotisch 'Guth', englisch 'God', schwedisch 'Gud'. Sämtliche
Bezeichnungen gehen auf das
(durch Zauberwort)
Anrufen (germ.: ghuto / ghau) eines übernatürlichen Wesens
zurück, welches ursprünglich sächliches Geschlecht hatte, weil es
männliche und weibliche Gottheiten zusammenfasste. Nach der Christianisierung
wurde das Wort umgedeutet und im gesamten germanischen Sprachbereich als
Bezeichnung des meist als männlich empfundenen Christengottes verwendet. Seitdem
ist es nur noch unter 'Der Gott' bekannt. Dem Ursprung nach würde der
Begriff aber 'Das Gott' heißen.
'Theos',
das griechische Wort für Gott, entstammt wohl dem Verb 'theo' ->
'platzieren'. 'Theos' ist demnach wörtlich ein Platzierer / ein
Unterordner.
Der jüdische und christliche Gott trägt den Eigennamen 'Jhwh'
(vermutete Aussprache: 'Jahwe', fälschlicherweise oft 'Jehova'),
der in den Bibeln oft durch den Titel „Herr“ ersetzt ist. Außerdem werden
einige weitere Namen und Namenszusätze für Jahwe verwendet, darunter 'Zebaot'
(auch
'Sabaoth', deutsch:
'Herr der Heerscharen').
Weblinks zum Christentum
Quellen:
Bibel, 1996, Schwabenverlag AG, Ostfildern
Harenberg, Lexikon der Religionen, 2002, Harenberg Verlags- und Medien GmbH,
Dortmund
Peter B. Clarke u.a., Atlas der Weltreligionen, 1993, Mohndruck GmbH, Gütersloh
Emma
Brunner-Traut, Die Stifter der großen Religionen, 1994, Verlag Herder,
Freiburg
Gustav Mensching, Die Weltreligionen, 1981, Drei Lilien Verlag, Wiesbaden
Helmut von Glasenapp, Die fünf Weltreligionen, 1996, Eugen Diedrichs Verlag,
München
www.wikipedia.de