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(Bundesrepublik
Deutschland, Bundesland
Niedersachsen, Landkreis Diepholz)
Die
Gemeinde Weyhe, mit einer Gesamtfläche von ca. 6 023 ha, liegt in der
Nordspitze des Landkreises Diepholz und am Südrand der
Hansestadt Bremen. Weyhe zählt über 30.000 Einwohner (Tendenz:
steigend).
Dem Adelsgeschlecht von
Weyhe, das hier im Mittelalter mit Besitzungen ausgestattet war,
verdankt der Ort letztendlich seinen Namen. Aus dem Wappen der Familie
bildete sich auch das heutige Gemeindewappen.
Die 'Gemeinde Weyhe' wurde erst
am 1. März 1974 gegründet, als sich die bis dahin
selbständigen Gemeinden Kirchweyhe, Leeste und Sudweyhe unter dem
Dach eines neuen Ortsnamens zusammenschlossen.
Die heutige Gemeinde Weyhe besteht aus den Ortsteilen :
Leeste, Kirchweyhe, Sudweyhe,
Dreye, Lahausen, Erichshof, Melchiorshausen, Jeebel und Ahausen |
Schon
um das Jahr 860 n.Chr. taucht der Ortsname in einem Bericht über die
Wunderheilungen auf, die sich in Bremen am Grab des heiligen Willehad
zugetragen haben sollen. Erzählt wird von einem Mädchen aus
„Wege“ (Kirch- oder Sudweyhe), welches seit langem „in seinem
ganzen Körper keinerlei Kraft mehr hatte“. Erst als die schwer
Erkrankte an das Grab des heiligen Bischofs geführt worden sei, habe
sie ihre „Kräfte und einen ganz gesunden Körper“
zurückerhalten. Früheste
schriftliche Hinweise auf den Ort Leeste stammen aus der Zeit um 1185.
Erwähnt wird unter anderem der Verwalter des
erzbischöflich-bremischen Meierhofes in „Leste“ (Leeste).
Alljährlich um Ostern musste er dreißig Brote nach Bremen für die
dort stattfindenden Armenspenden liefern.
Rund
vierhundert Jahre später ist in der sogenannten Weserbrückenliste
von „zwei Dörfern“ die Rede. Die Orte hatten für den Bau oder für
die Unterhaltung der Bremer Weserbrücke ihren Obolus zu entrichten.
Gemeint waren vermutlich die Orte Kirch- und Sudweyhe, die bald darauf
in anderen historischen Quellen als „Kerckweye“ (1277) und „Suthweige“
(um 1300) bezeichnet wurden.
Weyhe
war noch im 18. Jahrhundert Standort einer ganzen Reihe von
Adelssitzen. Auch der
Bremer Klerus war im Raum Leeste reich begütert und kam hierdurch in
den Genuss vielfältiger Abgaben. Traditionell fand ein reger
Warenaustausch zwischen der Handelsmetropole Bremen und ihren
südlichen Nachbardörfern statt. Nicht nur landwirtschaftliche
Produkte oder feiner Stubensand, auch gewerbliche Erzeugnisse wurden
in der Weserstadt angeboten. Von dort wiederum kamen Produkte des
städtischen Handwerks oder begehrte Kolonialwaren. Während
der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts spezialisierten sich wenig begüterte
Einwohner als Kiepenträger auf grenzüberschreitenden Kleinhandel
zwischen Bremen und dem hannoverschen Umland. Andere, insbesondere
Bauern, waren um 1800 längst eine wichtige Stütze für den
bremischen Binnenhandel. Mit ihren Pferdegespannen und Frachtwagen
brachten sie Kaufmannsgüter bis nach Süddeutschland, zuweilen auch
ins nördliche Italien. An die 90 Fuhrunternehmen wurden 1837 allein
in den Dörfern des Kirchspiels Leeste gezählt. Hinzu kam eine große
Zahl von Fuhrknechten.
Zu den damaligen Ortsteilen der Gemeinde Leeste gehörten: Angelse,
Hagen, Hörden, Melchiorshausen und das Pfarrdorf Leeste. Die erst
Ende des 18. Jahrhunderts gegründete "Colonie"
Erichshof wurde 1928
in Leeste eingemeindet.
Die
Fertigstellung der Eisenbahnstrecke Bremen-Osnabrück im Jahr 1873 und
einer damit entstehenden stark
frequentierten Verkehrsachse zwischen Hamburg, Bremen und dem
Ruhrgebiet, veränderte das Gesicht der Bauerngemeinde
schlagartig. Zum einen begann
der rasche Niedergang der Leester Frachtfahrer, zum anderen
entwickelte sich der Bahnhof Kirchweyhe bis zum Ende des 1.
Weltkrieges zu einem der größten Verschiebebahnhöfe Preußens.
Zahlreiche fremde Fachkräfte zogen mit ihren Familien in die
Landgemeinde Kirchweyhe und sorgten für eine explosionsartige Bevölkerungsentwicklung.
Um 1925 ernährte die Eisenbahn rund zwei Drittel aller Einwohner
Kirchweyhes, aber auch zahlreiche Familien aus den Gemeinden Leeste
und Sudweyhe. Daneben wirkten Industrie und Häfen der nahen
Hansestadt Bremen schon seit der zweiten Hälfte des vergangenen
Jahrhunderts als Arbeitskräftemagnet auf die Weyher Ortsteile, während
nach wie vor ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung in der
Landwirtschaft tätig war, die den - mit Ausnahme des Kirchweyher
Bahnhofsviertels - im wesentlichen dörflichen Charakter prägte.
Heute
liegt Weyhe im sogenannten 'Speck-Gürtel' von Bremen. Als Speck-Gürtel werden die Gemeinden
um Bremen herum bezeichnet, in denen ein Großteil der Bewohner nach
Bremen zur Arbeit fahren, das dort verdiente Geld jedoch ins Umland
von Bremen z.B. nach Weyhe bringen. Der ehemals günstige
Grundstückspreis in Weyhe hat sich im Laufe der letzten Jahre den
bremischen Verhältnissen angeglichen.
Auch
viele Unternehmen haben sich in Weyhe angesiedelt. Einige Beispiele
sind: ALDI Nord, Yachtagentur Drettmann, Bootsausrüstung Dörgeloh,
Vakumix AG, Fruchtsaftkelterei Hans Döhle GmbH (Goldquell),
Dachdeckereinkauf Nordwest eG, Hofmeister & Meincke GmbH & Co,
Bultmann Produktions- und Vertriebs GmbH, Cadillac Plastic GmbH,
Camping- und Freizeitwelt Dreye, Baumärkte Warneke und Nowebau,
Autohändler der Marken: Mercedes, Ford, Audi, VW, Hyundai, genau wie
im Nachbarort Deutschlands größter Ferrari-, RR- und Bentleyhändler
Tamsen.

Im
Jahr 2004 verzeichnete Weyhe ca. 30 Restaurants und Gaststätten, 3
Hotels, über 50
Arzt- und Gemeinschaftspraxen, 9 Kindergärten, 6 Grundschulen, 2
Kreisgesamtschulen und zwei Theater. Auch
alle großen Einkaufsketten haben inzwischen hier ihre Märkte
geöffnet. Um hier zu leben bietet Weyhe eigentlich alles was man
braucht.
Für Kinder ist Weyhe nahezu ein Spielparadies. Fast alle Neubaugebiete sind als Spielstraßen
mit Spielplätzen ausgelegt. Hier haben sie Freiheit zum Toben und
Spielen.
Zur Bremer Innenstadt sind es bei freiem Verkehr ca. 15 Autominuten.
Mit der Bahn vom Bahnhof Kirchweyhe ca. 12 min. zum Bremer
Hauptbahnhof.
Übrigens: Das amtliche
Kfz-Kennzeichen für Weyhe ist DH (= für Diepholz), welches von
Auswärtigen fälschlicherweise immer für Delmenhorst (=DEL) gehalten
wird. Quellen: Gemeinde
Weyhe, Werner Wulf, Matthias Braune |
Sehens- und
Erlebenswertes in Weyhe Zum
Vergrößern der Bilder, klicken Sie einfach auf das Bild

Wasserlauf
Ochtum |
Weyhe
bietet für den Mann oder die Frau von Welt nicht wirklich viel Sehenswertes.
Viele Bremer nutzen jedoch trotzdem von Frühling bis Herbst die
Gelegenheit Weyhe zu besuchen. Sie kommen hauptsächlich per Fahrrad
durch die Leester Marsch oder die Wesermarsch entlang der Weser. |

Leester Marsch |

Wasserlauf Hache |
Weyhe
bietet dem Besucher die Gelegenheit, die landschaftlichen Reize der
Wiesen und Felder kennenzulernen. Die Bachniederungen der Flüsse 'Ochtum',
'Hombach', 'Hache' und 'Gänsebach' bieten ebenfalls Ruhe und Erholung. |

Wasserlauf Hache |
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Ganz in der Nähe befindet sich
die Sudweyher Wassermühle und
der sogenannte Sudweyher Gutshof an dem Fluss Hache. Die erste
urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1513. Das heutige Gebäude entstand
um 1819 an Stelle des baufälligen Vorgängerbaus. In dem Gebäudekomplex der alten Wassermühle mit Scheune,
in dem nicht nur Ausstellungen aller Arten, sondern auch regelmäßige
Freiluft-Veranstaltungen stattfinden, ist auch das Gemeindearchiv
untergebracht. |
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Neben der Wassermühle befindet sich die vermutlich 1807 errichtete
Mühlenscheune. Genutzt wurde diese zumeist von den jeweiligen
Mühlenpächtern, um Knechte, Vieh und Erntevorräte unterzubringen.
In der nachfolgenden Zeit von 1949 bis 1964 bezeichneten die Bürger
das Gebäude als 'Backhaus', weil hier die Bäckereien 'Kamin' und 'Heemsoth'
ihre Geschäftsräume hatten. Danach verfiel die Scheune und wurde
zusammen mit der Gutscheune restauriert. |
Die Sudweyher Wassermühle gehörte bis zum Kauf der Gemeinde Weyhe im
Jahr 1982 zum gegenüberliegenden Rittergut. Deren Besitzer hatte die
Mühle fast immer verpachtet. Letzter Pächter war bis 1963 der
Müller Max Zweck aus Kirchweyhe. |
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Weyher Rathaus |
Das
moderne Weyher Rathaus beherbergt mehrere Ämter unter seinem Dach.
Es eignet sich durch die vorgelagerte Parkanlage mit Springbrunnen
und Wasserlauf hervorragend für abschließende Fotoaufnahmen nach
standesamtlichen Trauungen. Im Sommer dient der See vielen
Modellbootbesitzern als Wasserstraße. |
Eines
der ältesten Gebäude von Weyhe ist der Lahauser Spieker im
Fachwerkstil. Er steht
direkt an der Lahauser Straße zwischen Lahausen und Jeebel. Das
Wahrzeichen des Ortsteils Lahausen, wurde im Jahr 1880 erbaut. Das
Gebäude wurde in den Jahren 1987 bis 1989 von allen zehn Lahauser
Ortvereinen restauriert. 1991 erwarb die Gemeinde Weyhe den Spieker.
Heute ist sie Probenraum der Lahauser Bühne. |

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Am
Ortseingang Kirchweyhe steht die ev. Felicianus-Kirche. Der romanische Backsteinturm
stammt aus der Zeit um 1250 und ist das älteste noch erhaltene
Bauwerk der Gemeinde Weyhe. Das ursprünglich romanische Kirchenschiff
musste 1858 wegen Baufälligkeit geschlossen werden. 1861-63 entstand ein
neugotischer Nachfolgebau mit deutlich größerem Zuschnitt. |
Ein
weiteres schönes Weyher Bauwerk ist die ev. Marienkirche am Leester Henry-Wetjen-Platz
neben der alten Polizeiwache. |
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In Kirchweyhe steht die kath. Kirche
Heilige Familie. In einem Anbau ist auch ein beliebter Spielkreis für
Kleinkinder untergebracht. |
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Ein
typisches Zeugnis alter Eisenbahnerzeit ist das Gebäude des über 130
Jahre alten
Kirchweyher Bahnhofs. Er stellt den für damalige Verhältnisse
typischen deutschen rotsteinfarbenen Baustil dar.
Alte
Eisenbahnerzeiten werden durch den Kleinbahn Leeste e.V. gegenwärtig
gehalten. Die Museumseisenbahn 'Pingelheini' verkehrt zwischen
Bremen-Huchting über Leeste nach Thedinghausen. Fahrräder können kostenfrei
mitgenommen werden, denn von vielen der angefahrenen Bahnhöfe
verlaufen schöne Radwanderwege. |
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Ganz
in der Nähe des Bahnhofs befindet sich der Marktplatz im Ortsteil Kirchweyhe.
Der Marktplatz wurde am 19.09.1997 eingeweiht. Aus einer vormals grünen
Wiese, wurde ein 40000 m2 großes Geschäfts- und
Wohnzentrum. |
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Antrieb der Gemeindeverwaltung war es,
einen gemeinsamen Platz für die gesamte Gemeinde Weyhe zu schaffen.
Das ganze Jahr über finden dort Aktionen wie Frühlingsfest, Tanz in
den Mai, Sommerfest, Weyhe total, Herbstmarkt, Weihnachtsmarkt etc.
und der übliche Wochenmarkt statt. Auf dem Marktplatz befindet sich der Maskenbrunnen. |
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Am Rand des Marktplatzes befindet
sich das im Oktober 2000 eröffnete Weyher Theater. Vom Dorftheater
mit Laienschauspielern hat es sich zu einem ständig ausgebuchten
Schauspielhaus entwickelt. Aufgrund seiner bodenständigen und
herzhaften Komödien, wird es auch bereits in Bremer Kreisen als
Zuschauermagnet gefeiert. Ein Besuch im Weyher Theater lohnt sich
allemal. |
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Das 'Böttcher Moor' im Ortsteil
Leeste (zwischen Rumsfelder Heide und Böttcherei) ist ein
Landschaftsschutzgebiet mit Natursee. Der See entstand durch
Zurückbleiben einer Mulde in der Weichsel-Eiszeit, in der sich bis
heute das Oberflächenwasser hält.
Seit 1938 ist
dieses 'Schlatt' als
Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Bis 1965 wurde der Moorsee noch
als Badesee genutzt. Das Betreten des Sees ist heute verboten, im Winter
finden sich dort jedoch Hunderte von Schlittschuhläufern. |
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m
Ortsteil Dreye befindet sich der 'Wieltsee', welcher durch einen
Durchstich mit der Weser verbunden ist.
Im Jahre 1979 wurde hier die erste Steganlage mit sieben Boxen am Ostufer
errichtet und in Betrieb genommen. |
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Durch die Pflege der anliegenden Wassersportvereine, wurde aus dem
ehemaligen Baggersee ein naturparkähnliches Gelände. An der Steganlage befinden
sich heute Segel- u. Motorboote, Jollen und Katamarane. Ohne Strömung,
Tidenhub und relativ geschützt, gilt der Wieltsee als ein ideales
Revier für Segelanfänger. Viele Bootsführer nutzen die Marina als
Zwischenstopp auf dem Weg zur Nordsee.
Fast
wäre in einem brachliegenden Industriegebiet neben dem Wieltsee Norddeutschlands
größte Wassersportanlage gebaut worden. Ein Vorhaben das bereits
durch Investoren abgedeckt war und eine Attraktion Weyhes und Bremens
hätte werden können. Das Vorhaben scheiterte jedoch aus
unverständlichen Gründen am damaligen Gemeinderat. |
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Das
Weyher Freibad mit seinem großen Freigelände, ist im Sommer
Anziehungspunkt für Tausende von Gästen aus Weyhe und dem Umland.
Nicht allein deshalb, weil die Eintrittspreise im Gegensatz zu anderen
Freibädern immer noch extrem günstig sind.
Nebenan steht für die kühleren Tage ein kleines beheiztes Familien- und
Sportbad zur Verfügung. Hier ist ein Lehrschwimmbecken integriert, das in
der Wintersaison den Schulen vormittags und allen anderen Badegästen
nachmittags angeboten wird.
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KGS Leeste |
Jeder
Gemeindeteil verfügt über eine eigene Grundschule. In den
Gemeindeteilen Leeste und Kirchweyhe gibt es darüber hinaus zwei
Kreisgesamtschulen auch mit gymnasialen Schulbereichen. |

KGS Kirchweyhe |
In
der Nähe der Sudweyher Wassermühle befindet sich ein Minigolfplatz
beim Bistro Calimero.
Neben der KGS Kirchweyhe gibt es eine Skaterbahn mit Halfpipes etc.
Wer sich mehr für Sport interessiert, findet
auch in Weyhe was er sucht. Hier gibt es kein Weserstadion, aber viele
diverse Sportmöglichkeiten.
In
der Gemeinde Weyhe ist jede Art von Sport und Freizeit auf insgesamt
neun Rasenspielfeldern, einem Kunstrasenplatz, einem Allwetterplatz
(davon fünf Spielfelder mit Flutlichtanlage), zwei kompletten
Leichtathletikanlagen und 7000 Quadratmetern Hallenfläche möglich.
Zahlreiche ortsansässige Sportvereine bieten vielfältige Sport- und
Fitnessangebote. Sportliche Aushängeschilder sind z.Zt. die
Verbandsligafußballer des SC Weyhe, die Footballmannschaft der Weyher
Vikings u.a.
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Hier zu sehen
sind typische Weyher Wohngebiete in Form von ruhig angelegten
Spielstraßen und einem zu jedem Teilgebiet zugeordneten
Kinderspielplatz. |
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